20. 07. 2024

3 Jahre und 3 Monate später

Seit nunmehr 5 Jahren schlage ich mich bewusst, mit meiner Depression herum. Es gab sehr dunkle Zeiten und sehr, sehr dunkle Zeiten. Ich habe in der Zeit viel gelernt. Sowohl zum Guten als auch zum Schlechten. Seit über einem Jahr habe ich eine neue Psychologin. Mit ihr habe ich wirklich große Schritte geschafft. Manches habe ich mir selber erarbeitet und anderes gemeinsam.

Ich will gar nicht zu sehr ins Detail gehen, da es wichtiger denn je ist nach vorne zu schauen. Vieles, was mir bisher Kraft, Sicherheit und Anerkennung gab, änderte sich im Laufe der Zeit, langsam aber stetig oder verschwand auch ganz. Es ist an der Zeit, einen Weg zu finden, in dem ich mir selber reiche.

Diesem Weg schaue ich mit ein wenig Unbehagen und einer Prise entgegen, ich verlasse dabei meine Komfortzone. Ich denke, dass nicht alle wissen, was ich damit meine. An die, die es nicht wissen: Seid froh!

Letzte Woche hatte ich so einen tiefst tief Punkt, mit allem, was einem so durch die Birne schießt. An diesem Punkt schlich sich eine alte Idee ins Dunkel vor. Manche Ideen brauchen auch das richtige Timing, um zu zünden. Und dank dieses kaum vorhandenen Sommers wurde aus der Idee schnell ein Plan, der sich zu einer brauchbaren Lösung entwickeln könnte.

Ich muss hier ma wech, mal die Biege machen, mich verpieseln, verdrücken und alles mal hinter mir lassen. Also Handy raus: „Google, wie warm ist es im Winter am Mittelmeer?“

Ich war wirklich überrascht, eigentlich bin ich ein Freund des hohen Nordens, aber diese Wetteraussichten brauche ich erst zu erfragen. Aussichten auf 20 Grad im Winter, genau mein Ding.

Letzten Montag hatte ich einen Termin bei meiner SUPER Psychologin. Ich teilte mit ihr meine Probleme und Erkenntnisse. Dan meinen PLAN. Sie bestätigte mich in all meinen Überlegungen und für mich persönlich wurde aus der Idee eine Mission. Meine Mission!!!

Hast du sie noch alle! Im Winter in den Motorradurlaub? 2500 Kilometer, um bei 20 Grad im Zelt zu hocken? Eben mal zurück ist nicht. Rückweg bedeutet im Winter frieren, nass, rutschig und einfach nur doof. Spanisch und so kannst du eh nicht. Zu Hause ist auch schön! Warmes Wasser, warme Wohnung, Köpi an der Bude und hin und wieder mal ne Serie auf Netflix und Co. Also, mach kein Scheiß! Und was machst du, wenn der schwarze Hund dich fängt, die Depression dich erdrückt und dir alles nimmt, was du bräuchtest? 2500 Kilometer von den Menschen, die dir helfen könnten? So oder so ähnlich triggert es durch meine Birne.

Und so sieht es nun aus:

Nachdem ich am 01. Oktober 2024 meine Krankenkarte eingelesen habe und alle nötigen Medikamente gebunkert sind, geht es am 2. Okt. los. Das erste große Zwischenziel ist Lissabon am 20. Oktober. Hier findet der erste „FellowsRide Portugal“ statt. Gibt es ein besseres Ziel auf meiner Reise. Mehr Infos unter: FellowsRide.de

Noch eine kleine Anmerkung. Einige werden sich vielleicht denken: „Arbeitsunfähig, Rente kassieren und dann sich so was gönnen.“ Bitte glaubt mir, anders wäre es mir lieben. Ob ich mir das ganze finanzielle Leisten kann weiß ich noch nicht. Ich werde alles „Low Budget“ halten müssen. Aber die wichtigere Frage für mich ist: Kann ich es mir leisten, diese Reise nicht zu machen? Sie ist für mich Hoffnung, Freude ein Ziel und die beste Medizin die ich mir verschreiben kann.


Mehr von mir unter www.casi69.de oder Mail an „ich(a)casi69.de“

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